Weltweit wurden 2011 rund 22.000 Terawattstunden Strom brutto produziert. Brutto bedeutet, diese Zahl beinhaltet keine Übertragungsverluste und den Eigenverbrauch der Kraftwerke, der reale Verbrauch liegt also etwas niedriger. In Deutschland wurden im gleichen Jahr 608 Terawattstunden Stom erzeugt. Deutschland hatte 2011 also einen Anteil an der Weltstromproduktion von 2,76 Prozent.
Nehmen wir die EU27-Staaten mit einer Jahresproduktion von etwas über 3000 Terawattstunden, kommen wir immerhin auf einen globalen europäischen Anteil von 13,6 Prozent. Diese Zahlen zeigen erst einmal, das die Energiewende hierzulande weder Auswirkungen auf das Weltgeschehen hat noch das Klima retten wird, bleibt es global beim Status Quo (mit dem Schwerpunkt fossiler Stromerzeugung). Deswegen wollen wir hier untersuchen, wie groß die Kapazität an Photovoltaikkraftwerken sein müsste, um einen Sonnenstrom-Anteil von fünf Prozent an der globalen Stromproduktion zu erreichen. Das ist kein besonders ambitioniertes Ziel, aber immerhin die Größenordnung, die Deutschland im Jahr 2012 erreicht hat.
Angenommen, wir würden die Weltstromproduktion auf dem Level von 2011 deckeln (der Strombedarf wird allerdings auch in Zukunft steigen), würden fünf Prozent 1100 Terawattstunden entsprechen, also ungefähr dem doppelten Jahresstromverbrauch von Deutschland. Weltweit waren Ende 2012 etwas über 100 GWp Leistung an Photovoltaikkraftwerken (davon übrigens fast ein Drittel in Deutschland) installiert, wobei der jährliche, weltweite Zubau in 2011 und 2012 bei etwas über 30 GWp lag. 60 Prozent der gesamten globalen Photovoltaik-Kraftwerksleistung wurden also in den letzten zwei Jahren installiert.
In Deutschland erzeugt eine Photovoltaikanlage pro KWp (1000 Watt) installierte Leistung ungefähr 1000 Kilowattstunden pro Jahr. Pro Megawatt (MW) wären das 1000.000 Kilowattstunden bzw. pro Gigawatt (GW) 1000.000.000 Kilowattstunden oder 1 Terawattstunde (TWh). Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland verbraucht rund 3000 Kilowattstunden im Jahr. 30 GWp installierte PV-Leistung erzeugen damit rund 30 Terawattstunden Strom pro Jahr – in Deutschland. Da hier aber ein möglicher globaler Zubau beleuchtet werden soll, gehen wir von durchschnittlich 1500 Kilowattstunden pro KWp installierte Leistung aus. In sonnenreichen Gegenden wie Südspanien, Chile oder Kalifornien liegen diese Werte noch deutlich höher. Pro installiertes GWp würde man also in dieser Rechnung durchschnittlich 1,5 Terawattstunden erzeugen.
Um 1100 Terawattstunden Strom zu erzeugen und damit einen globalen Anteil von fünf Prozent an der Weltstromproduktion von 2011 zu erreichen, bräuchten wir also rund 733 GWp installierte PV-Leistung. In 2011 und 2012 wurden weltweit jeweils etwas über 30 GWp jährlich PV-Leistung ans Netz genommen.
Angenommen, es bleibt bei dieser Geschwindigkeit, bräuchte man über 21 Jahre, um einen Photovoltaik-Anteil von fünf Prozent bei einem hier postulierten global stagnierenden Stromverbrauch zu erreichen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist noch, dass die globale Stromerzeugung in den letzten Jahrzehnten keineswegs konstant geblieben ist. Von 1990 bis 2000 stieg sie im Durchschnitt um 353 Terawattstunden pro Jahr. Von 2000 bis 2010 stieg sie im Durchschnitt schon um fast 600 Terawattstunden pro Jahr. (Das entspricht übrigens in etwa der Jahresstromerzeugung in Deutschland).
Insgesamt ist der hier angenommene globale Zubau an Photovoltaik-Leistung also keineswegs ambitioniert. Selbst wenn man den globalen PV-Zubau von derzeit etwas über 30 GWp auf 60 GWp verdoppeln würde, entspräche das nur 90 Terawattstunden pro Jahr. Und damit nur 15 Prozent der durchschnittlichen jährlichen globalen Stromproduktionssteigerung von 2000 – 2010. Global gesehen hat die Photovoltaik also noch großes Steigerungspotential, letztlich auch vor allem aufgrund der gesunkenen Kosten, die inzwischen durchaus ohne staatliche Subventionen konkurrenzfähig im Vergleich zu Neubauten bei Kohle,- Kern- und Gaskraftwerken sind. In Deutschland liegen die Stromgestehungskosten bei Großanlagen inzwischen bei unter 10 Cent pro kWh, in sonnenreicheren Gegenden sind 5 Cent pro kWh in greifbare Nähe gerückt.