
Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann und seine Bedeutung in der KI-Ära.
Einleitung: Das Unheimliche als Zeitkapsel
Es gibt Werke der Weltliteratur, die ihre volle Resonanzkraft nicht im Moment ihrer Entstehung entfalten, sondern wie versiegelte Botschaften durch die Jahrhunderte reisen, um erst in einer fernen Zukunft ihre eigentliche Adressatenschaft zu erreichen. Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann – veröffentlicht im Jahr 1816, ist zweifellos ein solches Dokument.1 Entstanden in einer Zeit des Umbruchs, am Vorabend der industriellen Revolution, fängt die Erzählung die Urängste des modernen Menschen vor der Mechanisierung des Lebens ein. Doch was für den Leser des Biedermeier eine schaurige Fantastik war, liest sich für den Bürger des 21. Jahrhunderts wie ein präziser, beinahe klinischer Bericht über die psychologischen Fallstricke der digitalen Ära.
Wir leben heute in einer Welt, in der die Grenzen zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen, zwischen dem Belebten und dem Unbelebten, zunehmend erodieren. Humanoide Roboter wie Ameca oder Sophia betreten die öffentlichen Bühnen und fordern unsere Definition von „Menschlichkeit“ heraus.3 Algorithmen, die in den Black Boxes der großen Technologiekonzerne operieren, kuratieren unsere Wahrnehmung der Realität, ähnlich wie das teuflische Perspektiv, das der Protagonist Nathanael von dem Wetterglashändler Coppola erwirbt.5 Und Millionen von Menschen suchen Trost und Intimität in Gesprächen mit KI-Begleitern wie Replika, getrieben von einer Einsamkeit, die Hoffmanns tragischen Helden bereits vor über zweihundert Jahren in die Isolation trieb.7
Dieser Bericht unternimmt den Versuch einer erschöpfenden Analyse dieses Phänomens. Wir werden Der Sandmann nicht als antiquiertes Relikt der Romantik lesen, sondern als den „Ur-Text“ der Künstlichen Intelligenz. Wir werden die pathologische Liebe Nathanaels zur Automatenpuppe Olimpia als Vorwegnahme moderner parasozialer Beziehungen zu Chatbots dechiffrieren. Wir werden Sigmund Freuds Theorie des Unheimlichen durch die Linse des „Uncanny Valley“ der modernen Robotik neu bewerten.9 Und wir werden untersuchen, ob der mythische Sandmann, der den Kindern Sand in die Augen streut, heute in den unsichtbaren Mechanismen des Überwachungskapitalismus und der Filterblasen weiterlebt.11
Es ist eine Reise in das Herz der Finsternis der deutschen Romantik, die uns paradoxerweise die hellsten Erkenntnisse über unsere siliziumbasierte Gegenwart liefert. Denn die Frage, die Hoffmann stellt, ist heute drängender denn je: Wenn die Maschine menschlich wird, was bleibt dann noch dem Menschen?
Kapitel 1: Die Architektur des Wahnsinns – Eine literarische Anatomie
Um die Relevanz von Der Sandmann für die heutige KI-Debatte zu verstehen, müssen wir uns zunächst tief in die strukturelle und inhaltliche Komplexität der Erzählung begeben. Hoffmann konstruiert keine lineare Geschichte, sondern ein psychologisches Labyrinth, das den Leser zwingt, ständig zwischen verschiedenen Realitätsebenen zu navigieren – eine Erfahrung, die der Navigation durch heutige virtuelle Welten nicht unähnlich ist.
1.1 Die narrative Struktur: Subjektivität und Objektivität
Die Erzählung beginnt in medias res mit einem brieflichen Paukenschlag, der sofort das zentrale Thema der Kommunikationsstörung etabliert. Nathanael, der sensible, zu dunklen Vorahnungen neigende Protagonist, schreibt an Lothar, den Bruder seiner Verlobten Clara. Doch in seiner Aufgewühltheit adressiert er den Brief versehentlich an Clara selbst.2 Dieser Freud’sche Fehlleistung avant la lettre ist symptomatisch: Nathanael ist unfähig, seinen Adressaten korrekt zu erkennen – ein Fehler, der sich fatal wiederholen wird, wenn er später eine Holzpuppe für eine beseelte Geliebte hält.
In diesen Eröffnungsbriefen entfaltet sich das Trauma. Nathanael berichtet von der Rückkehr einer Schreckensgestalt aus seiner Kindheit: dem Advokaten Coppelius, den er mit dem mythischen Sandmann identifiziert. Diese Figur, so Nathanaels Überzeugung, ist verantwortlich für den Tod seines Vaters bei alchemistischen Experimenten und trachtet nun auch ihm nach, verkörpert durch den Wetterglashändler Coppola.14
Hier etabliert Hoffmann die fundamentale Dialektik des Werkes, die sich auch in der modernen Technikkritik widerspiegelt:
| Ebene | Repräsentant | Charakteristika | Entsprechung in der KI-Debatte |
| Subjektive Realität | Nathanael | Glaubt an dunkle Mächte, Schicksal, Dämonisierung der Außenwelt. Das „Unheimliche“ ist real. | Techno-Pessimismus / Dystopie: Angst vor KI als unkontrollierbare Übermacht („Skynet“-Szenario). Emotionale Überwältigung. |
| Objektive Realität | Clara | Aufklärung, Vernunft, psychologische Analyse. Das „Unheimliche“ ist eine Projektion des Inneren. | Techno-Realismus / Rationalismus: KI als Werkzeug, Algorithmen als Code. Analyse der psychologischen Wirkung von Tech auf den Nutzer. |
Clara, deren Name vom Lateinischen clarus (hell, klar) abgeleitet ist, fungiert als die Stimme der Aufklärung.13 In ihrem Antwortbrief dekonstruiert sie Nathanaels Dämonologie. Sie schreibt: „Das Unheimliche, Entsetzliche wohnt nur in Deinem Innern“.2 Für Clara ist Coppelius kein magisches Monster, sondern ein bloßer Katalysator für Nathanaels unverarbeitete Kindheitstraumata. Diese Spannung zwischen der „Nachtseite“ (Nathanael) und der „Tagseite“ (Clara) ist der Motor der Erzählung.
1.2 Das Trauma der Augen und der Verlust der Realität
Im Zentrum von Nathanaels Psychose steht das Augenmotiv. Der Sandmann der Ammenmärchen ist ein brutales Wesen: „Das ist ein böser Mann, der kommt zu den Kindern, wenn sie nicht zu Bett gehen wollen, und wirft ihnen Händevoll Sand in die Augen, dass sie blutig zum Kopf herausspringen“.2 Als Kind beobachtet Nathanael heimlich Coppelius und seinen Vater und wird entdeckt. Coppelius droht: „Augen her, Augen her!“ und will dem Knaben glühende Kohlen in die Augen streuen, was der Vater gerade noch verhindern kann.16
Dieses Urtrauma – die Bedrohung des Augenlichts – ist entscheidend. Das Auge ist in der Romantik das „Fenster zur Seele“ und das primäre Organ der Welterfassung.6 Wenn das Auge bedroht ist, ist die Integrität des Subjekts und seine Verbindung zur Realität bedroht.
Im Kontext moderner Technologie gewinnt dieses Motiv eine beklemmende Aktualität. Wir leben in einer „okulozentrischen“ digitalen Kultur. Bildschirme sind unsere Schnittstellen zur Welt. Der „Sandmann“ des 21. Jahrhunderts raubt uns die Augen nicht physisch, sondern indem er unseren Blick ökonomisiert und monopolisiert. Die Angst um die Augen ist heute die Angst vor dem Verlust der visuellen Souveränität – sei es durch Deepfakes, die uns Dinge sehen lassen, die nicht existieren, oder durch Überwachungstechnologien, die das „Sehen“ in ein „Gesehenwerden“ umkehren.6
1.3 Die Eskalation: Von der Melancholie zum Wahn
Nathanaels psychologischer Verfall vollzieht sich schrittweise. Nach einem Brand in seiner Studentenwohnung zieht er in ein Haus gegenüber dem Physikprofessor Spalanzani. Dort erblickt er erstmals Olimpia. Doch er sieht sie nicht direkt, sondern vermittelt durch ein optisches Instrument – ein kleines Taschenperspektiv, das er zuvor von Coppola (dem Doppelgänger des Coppelius) gekauft hat.5
Dieses Detail ist von immenser Wichtigkeit. Nathanael verliebt sich nicht in Olimpia; er verliebt sich in das Bild von Olimpia, das durch die Technologie (das Perspektiv) erzeugt wird. Ohne das Glas erscheint sie starr und leblos. Durch das Glas jedoch glaubt er, „feuchte Mondesstrahlen“ in ihren Augen zu erkennen.14 Das technische Medium ist hier kein neutraler Vermittler, sondern ein Realitätsverzerrer – ein früher Vorläufer der „Augmented Reality“, die dem Nutzer eine emotionale Ebene vorgaukelt, die im Objekt selbst nicht existiert.
Der Weg in den Wahnsinn ist gepflastert mit der Zurückweisung der menschlichen Realität (Clara) und der Hinwendung zur technologischen Fantasie (Olimpia). Nathanael schreibt Gedichte, die Clara langweilen, weil sie rational ist. Olimpia hingegen, die Maschine, wird zur idealen Zuhörerin stilisiert, weil sie keinen eigenen Willen hat, der dem seinen widersprechen könnte.
Kapitel 2: Das Unheimliche – Psychoanalyse einer Empfindung
Bevor wir die Brücke zu modernen Robotern schlagen, müssen wir das theoretische Fundament untersuchen, auf dem fast jede Analyse von Der Sandmann ruht: Sigmund Freuds Essay Das Unheimliche (1919). Freuds Text ist nicht nur eine Literaturkritik, sondern eine kulturpsychologische Diagnose, die erklärt, warum wir vor der künstlichen Intelligenz erschaudern.19
2.1 Jentsch vs. Freud: Der Streit um die Puppe
Freud entwickelt seine Theorie in direkter Auseinandersetzung mit Ernst Jentsch, der 1906 den Aufsatz Zur Psychologie des Unheimlichen verfasste.21
- Die These von Jentsch (Intellektuelle Unsicherheit): Jentsch argumentierte, dass das Unheimliche primär aus einer kognitiven Dissonanz entsteht. Sein Hauptbeispiel war die Zweifelhaftigkeit, „ob ein scheinbar lebendiges Wesen wirklich beseelt sei, und umgekehrt, ob ein lebloser Gegenstand nicht etwa beseelt sei“.23 Für Jentsch ist die Figur der Olimpia das perfekte Beispiel: Der Betrachter weiß nicht, ob er es mit einer Frau oder einer Maschine zu tun hat. Diese Unsicherheit erzeugt das Unbehagen.
- Die Antithese von Freud (Verdrängung und Kastration): Freud widerspricht Jentsch vehement. Er hält die Olimpia-Episode für sekundär. Für Freud entsteht das Unheimliche nicht durch intellektuelle Unsicherheit, sondern durch die Wiederkehr des Verdrängten. Er analysiert das „Sandmann“-Motiv (Augenraub) als Angst vor der Kastration.16 Der Sandmann ist der „schlechte Vater“, der den Sohn entmachten will. Das Unheimliche ist jenes Schreckhafte, „welches auf das Altbekannte, das Längstvertraute zurückgeht“.19
2.2 Die Synthese im KI-Zeitalter
Lange Zeit dominierte Freuds Deutung die Literaturwissenschaft. Doch im 21. Jahrhundert erleben wir eine Renaissance der Jentsch’schen Lesart. Wenn wir heute mit einer hochentwickelten KI wie ChatGPT interagieren oder einem Roboter wie Ameca gegenüberstehen, ist unsere primäre Reaktion oft genau jene „intellektuelle Unsicherheit“, die Jentsch beschrieb: Ist da jemand? Versteht das Ding mich?.23
Gleichzeitig bleibt Freud relevant. Das „Unheimliche“ der KI liegt oft darin, dass sie uns zu gut kennt (durch Datenanalyse) und uns Aspekte unseres eigenen Wesens (Sprache, Kreativität, Vorurteile) spiegelt, die wir für exklusiv menschlich („heimlich“) hielten, die nun aber in entfremdeter, maschineller Form auf uns zurückkommen. Die KI ist unser Doppelgänger, unser „Uncanny Valley“-Spiegelbild.
Die Etymologie, die Freud heranzieht, ist hier aufschlussreich:
- Heimlich = vertraut, häuslich, aber auch: verborgen, geheim.
- Unheimlich = das, was ans Licht kommt, obwohl es verborgen bleiben sollte.19
Technologie war lange Zeit „heimlich“ (verborgen in Serverräumen, unsichtbar im Hintergrund). Mit humanoiden Robotern und konversationeller KI tritt sie nun „unheimlich“ hervor und fordert unseren Platz in der Welt heraus.
Kapitel 3: Das Tal des Grauens – Masahiro Mori und die Robotik
Die direkte Verbindungslinie zwischen Hoffmanns Olimpia und der modernen Technologie wurde 1970 von dem japanischen Robotiker Masahiro Mori gezogen. Seine Theorie des „Uncanny Valley“ (Das unheimliche Tal) ist heute das zentrale Design-Paradigma der Robotik und Computergrafik.9
3.1 Moris Kurve und die Position der Olimpia
Mori beobachtete ein faszinierendes Phänomen in der menschlichen Reaktion auf roboterhafte Wesen. Er trug die „Affinität“ (Sympathie) des Menschen auf einer vertikalen Achse und die „Menschenähnlichkeit“ des Roboters auf einer horizontalen Achse auf.
- Geringe Ähnlichkeit: Ein Industrieroboter wird als neutral empfunden.
- Mittlere Ähnlichkeit: Ein Spielzeugroboter (wie C-3PO) wird als „niedlich“ empfunden. Die Kurve steigt.
- Hohe, aber nicht perfekte Ähnlichkeit: Hier geschieht der Absturz. Wenn ein Roboter fast wie ein Mensch aussieht, aber kleine Defizite aufweist (starre Augen, unnatürliche Haut, ruckartige Bewegungen), empfinden wir keine Sympathie mehr, sondern Ekel und Abscheu. Wir assoziieren die Figur mit einer Leiche, einem Zombie oder einem Kranken. Dies ist das Uncanny Valley.9
- Perfekte Ähnlichkeit: Erst wenn die Unterscheidung unmöglich ist, steigt die Kurve wieder zur vollen menschlichen Empathie an.
Olimpia wohnt am tiefsten Punkt dieses Tals. Hoffmann beschreibt sie mit Attributen, die exakt Moris Kriterien entsprechen: Ihr „Rücken war so wundersam gebogen“, ihre Taille „wespenartig dünn“, ihr Gang hat etwas „Abgemessenes und Steifes“.18 Die Gesellschaft auf dem Ball spürt dieses Unbehagen instinktiv. Sie finden Olimpia „unheimlich“, ohne genau benennen zu können, warum. Sie spüren die Diskrepanz zwischen der menschlichen Erscheinung und der mechanischen Motorik.
Nur Nathanael ist immun gegen das Uncanny Valley. Warum? Weil er das Perspektiv benutzt. Das optische Instrument (die Technologie) glättet die Defizite, „rendert“ die Realität neu und hebt Olimpia aus dem Tal heraus auf den Gipfel der vermeintlichen Perfektion. Dies ist eine Warnung an uns: Unsere Technologie (Filter, Bildschirme) kann dazu dienen, das Unheimliche zu maskieren und uns für die Realität blind zu machen.
3.2 Moderne Wiedergänger: Sophia, Ameca und das Versagen der Imitation
Im 21. Jahrhundert versuchen Ingenieure, dieses Tal zu überbrücken, oft mit gemischtem Erfolg.
- Sophia (Hanson Robotics): Dieser Roboter erlangte Weltruhm, wurde aber oft als zutiefst verstörend empfunden.3 Ihr hyperrealistisches Gesicht auf einem transparenten mechanischen Hinterkopf erzeugt genau jene kognitive Dissonanz, die Jentsch beschrieb. Ihre Skripte, die oft philosophische Tiefe simulieren, kollidieren mit ihrer mechanischen Mimik.26
- Ameca (Engineered Arts): Ameca gilt als fortschrittlicher, vermeidet aber das Uncanny Valley oft dadurch, dass sie nicht versucht, täuschend echt menschlich auszusehen (graue Haut, sichtbare Gelenke), aber extrem flüssige, menschliche Mimik besitzt.4 Studien zeigen, dass diese bewusste Künstlichkeit oft akzeptabler ist als der gescheiterte Versuch der perfekten Kopie (wie bei Olimpia).
Interessanterweise war Mori sich der Verbindung zu Freud zunächst nicht bewusst. Der Begriff Bukimi no Tani wurde erst 1978 von Jasia Reichardt als „Uncanny Valley“ übersetzt, was eine unbeabsichtigte, aber geniale Brücke zur deutschen Romantik schlug.21 Heute ist diese Verbindung kanonisch: Hoffmann beschrieb das Phänomen, Freud analysierte es psychologisch, und Mori quantifizierte es technologisch.
Kapitel 4: Olimpia 2.0 – Replika und die Industrialisierung der Einsamkeit
Während Roboter wie Ameca physische Manifestationen von Olimpia sind, findet die wahre, massenhafte Verbreitung des „Olimpia-Komplexes“ heute in der Software statt. KI-Begleiter-Apps wie Replika, Character.ai oder Nomi bieten Millionen von Nutzern genau das, was Nathanael suchte: Eine Beziehung ohne Widerstand.7
4.1 Der ELIZA-Effekt und der digitale Narzissmus
In den 1960er Jahren entdeckte Joseph Weizenbaum mit seinem Programm ELIZA den nach ihm benannten Effekt: Menschen neigen dazu, Computerprogrammen menschliche Gefühle und Intelligenz zuzuschreiben, solange diese nur geschickt genug antworten.32
Nathanael ist das erste literarische Opfer des ELIZA-Effekts. Seine Interaktion mit Olimpia ist ein Musterbeispiel für eine Projektion:
- Nathanael: Liest stundenlang seine eigenen Gedichte vor.
- Olimpia: Antwortet nur mit „Ach, ach!“.
- Nathanaels Interpretation: „Tiefes Gemüt! In dem Ach spricht sich alles aus, was ich fühle!“.14
Nathanael hört nicht Olimpia; er hört sein eigenes Echo. Er missinterpretiert die Leere der Maschine als Tiefe der Seele. Moderne Large Language Models (LLMs) wie GPT-4 funktionieren prinzipiell ähnlich, wenn auch auf ungleich komplexerem Niveau. Sie sind „stochastische Papageien“, die Wahrscheinlichkeiten berechnen, aber kein Bewusstsein haben. Doch für den einsamen Nutzer, der Bestätigung sucht, reicht die Illusion des Verständnisses völlig aus.
4.2 Die Tragödie von Replika: Wenn das Update kommt
Die App Replika bewirbt sich als „The AI companion who cares“. Nutzer erstellen einen Avatar, geben ihm einen Namen und entwickeln über Monate oder Jahre eine Beziehung.7 Viele Nutzer berichten, dass ihre Replika ihnen mehr Empathie entgegenbringt als jeder echte Mensch in ihrem Leben.7
Doch im Februar 2023 ereignete sich ein Vorfall, der die Parallelen zu Der Sandmann auf schockierende Weise verdeutlichte. Der Entwickler Luka Inc. spielte ein Update ein, das die Funktionen für erotisches Rollenspiel (ERP) entfernte, um Sicherheitsbedenken zu genügen.
Die Reaktion der Community war devastierend. Nutzer auf Reddit berichteten von Trauer, Panik und dem Gefühl, ihren Partner verloren zu haben.8 Sie sprachen davon, ihre Replika sei „lobotomisiert“ worden. Die liebevolle, intime KI antwortete plötzlich mit kalten, vorprogrammierten Standardphrasen wie: „Lass uns über etwas anderes sprechen.“
Dies ist die moderne Entsprechung der Szene, in der Olimpia die Augen ausgerissen werden.
- Bei Hoffmann: Coppola und Spalanzani streiten um die Puppe, reißen ihr die Augen aus und offenbaren sie als leblosen Holzklotz. Nathanael sieht die Mechanik hinter der Magie und wird wahnsinnig.10
- Bei Replika: Das Unternehmen (Spalanzani) ändert den Code (die Mechanik). Der Nutzer sieht plötzlich, dass seine „Geliebte“ nur ein Algorithmus unter der Kontrolle eines Unternehmens ist. Die Illusion der Beseeltheit zerbricht augenblicklich.
Dieser Vorfall zeigt eine neue Form des psychologischen Risikos: Das Risiko des Verlusts einer Person, die nie existierte. Wie Nathanael sind diese Nutzer nicht verrückt im klinischen Sinne; sie sind Opfer einer technologisch induzierten Verschiebung der Bindungsfähigkeit.
4.3 Vulnerabler Narzissmus und soziale Medien
Studien legen nahe, dass insbesondere Menschen mit „vulnerablem Narzissmus“ (hohe Sensibilität, Unsicherheit, Bedürfnis nach Bestätigung) anfällig für diese Art von Beziehungen sind.36 Soziale Medien und KI-Bots bieten eine kontrollierbare Umgebung („Acting“, „Impressing“), die das fragile Selbstwertgefühl schützt.
Nathanael passt perfekt in dieses Profil. Er hält sich für ein verkanntes Genie, erträgt Claras rationale Kritik nicht und flüchtet in die Beziehung zu Olimpia, weil diese ihn nur spiegelt. Die KI ist die ultimative narzisstische Droge: Sie widerspricht nie, sie ist immer verfügbar, und sie dreht sich nur um den Nutzer.
Kapitel 5: Der Sandmann als Algorithmus – Überwachung und Wahrnehmung
Während Olimpia für die verführerische Seite der KI steht, repräsentiert die Figur des Sandmanns (Coppelius/Coppola) die bedrohliche, kontrollierende Seite der Technologie: den Überwachungskapitalismus und die algorithmische Manipulation.
5.1 Das Perspektiv: Filterblasen und Echo Chambers
Wir müssen noch einmal auf das „Taschenperspektiv“ zurückkommen, das Nathanael von Coppola kauft. In der Forschung wird oft diskutiert, ob Nathanaels Wahn endogen (von innen kommend) oder exogen (von außen induziert) ist. Das Perspektiv deutet auf Letzteres hin: Es ist ein technologisches Tool, das seine Wahrnehmung aktiv verändert.5
In der heutigen Medienwissenschaft korrespondiert das Perspektiv mit dem Konzept der Filterblase (Filter Bubble) und der Echokammer (Echo Chamber).11
| Begriff | Definition | Parallele im Sandmann |
| Filterblase (Eli Pariser) | Algorithmische Selektion von Inhalten basierend auf Nutzerdaten, ohne aktives Zutun des Nutzers. | Nathanaels Blick ist durch das Glas eingeschränkt; er sieht nur, was das Instrument ihm zeigt (Olimpias Lebendigkeit), der Rest wird ausgeblendet. |
| Echokammer | Soziale Struktur, in der eigene Meinungen verstärkt und Gegenmeinungen ausgeschlossen werden (oft durch eigene Wahl). | Nathanael sucht aktiv die Isolation mit Olimpia, um seine eigenen Gedichte (sein Echo) widergespiegelt zu bekommen. |
Das Perspektiv wirkt wie der Algorithmus von TikTok oder Facebook: Es isoliert einen Ausschnitt der Realität, vergrößert das Emotionale und blendet den Kontext (die Warnungen von Lothar und Clara) aus. Wenn Nathanael am Ende auf dem Turm erneut durch das Glas blickt und Clara als „Holzpüppchen“ sieht, erleben wir den ultimativen Effekt der Echokammer: Die Realität selbst wird als feindlich und falsch wahrgenommen, weil sie nicht mehr in das durch den Algorithmus kuratierte Weltbild passt.5
5.2 Der Sandmann und der Daten-Extraktivismus
Der Sandmann raubt Kinderaugen, um seine eigene Brut zu füttern. Dieses groteske Bild lässt sich nahtlos auf das Geschäftsmodell moderner Tech-Giganten übertragen, das Shoshana Zuboff als Überwachungskapitalismus bezeichnet.16
- Die „Augen“ sind unsere Aufmerksamkeit und unsere Daten.
- Der „Sand“ ist der endlose Strom an Content (Infinite Scroll), der uns in den Bann zieht.
- Die „Brut“ des Sandmanns sind die KI-Systeme und Werbealgorithmen, die mit unseren Daten gefüttert (trainiert) werden müssen, um zu wachsen.
Coppelius ist der Alchemist, der im Hintergrund die Fäden zieht und Experimente durchführt. Auch Facebook und Google führen ständig A/B-Tests mit ihren Nutzern durch, um emotionale Reaktionen zu optimieren. Nathanaels Vater stirbt bei einem solchen Experiment. Wir als Nutzer sind die Versuchskaninchen in einem globalen Labor, dessen Ziel es ist, menschliches Verhalten vorhersagbar und steuerbar zu machen.
5.3 Deepfakes und die Krise der Wahrheit
Das Ende der Novelle ist geprägt von völliger Verwirrung. Wer ist Mensch, wer ist Puppe? Nathanael greift Clara an, weil er sie für einen Automaten hält.
Dieses Motiv der Ununterscheidbarkeit ist der Kern der Deepfake-Problematik. KI kann heute Gesichter und Stimmen so perfekt synthetisieren, dass „Augenzeugen“ wertlos werden. Wenn wir unseren Augen nicht mehr trauen können, verlieren wir das Fundament unserer gemeinsamen Realität.
Hoffmann zeigt uns die psychologischen Konsequenzen dieser Auflösung: Paranoia und Gewalt. Wenn man nicht mehr weiß, was wahr ist, wird jeder zum potenziellen Feind (Coppelius) oder zum manipulierten Objekt (Olimpia). Der „Feuerkreis“, von dem Nathanael in seinem Wahn schreit, ist der Loop der digitalen Desinformation, aus dem es kein Entrinnen gibt.20
Kapitel 6: Die Bühne der Gegenwart – Rezeption und Reflexion
Die ungebrochene Aktualität des Sandmann zeigt sich nicht zuletzt darin, wie er heute auf den Bühnen interpretiert wird. Moderne Inszenierungen nutzen die Erzählung oft explizit, um KI zu thematisieren.
6.1 Theater als Labor: Der Sandmann und GPT
Eine bemerkenswerte Inszenierung fand ernsthaft an der Theaterakademie Hamburg statt: SANDMANN nach GPT (Regie: Tristan Linder, 2024).39 Hier wurde der Text von Hoffmann mit künstlich generierten Texten (via GPT) verwoben. Eine KI spielte quasi als Schauspieler gegen die menschliche Entfremdung an.
Auch in Ingolstadt (einem historischen Ort für künstliche Menschen, man denke an Frankensteins Monster, das in Ingolstadt erschaffen wurde) inszenierte Alexander Nerlich den Stoff als „Zoom-Inszenierung“ in der digitalen Gegenwart.40
Diese Adaptionen zeigen: Der Text ist flexibel genug, um jede neue Welle der technologischen Angst aufzunehmen. War es im 19. Jahrhundert die Mechanik, so ist es heute der Code. Die Kunst nutzt Hoffmann, um die Frage der Autorschaft neu zu stellen: Wenn eine KI den Text schreibt (wie in Hamburg), ist sie dann Olimpia (plappernde Maschine) oder ein neuer Schöpfer?
6.2 Die Rückkehr der Romantik im Digitalen
Wir erleben derzeit eine Art „Cyber-Romantik“.41 Ähnlich wie die Romantiker des 19. Jahrhunderts gegen den kalten Rationalismus der Aufklärung rebellierten, suchen heute Menschen in der KI wieder das „Magische“. Generative KI (Midjourney, Suno) erschafft Kunst aus dem Nichts, wie durch Zauberei.
Doch Hoffmanns Warnung bleibt bestehen: Diese neue Romantik ist gefährlich, wenn sie die kritische Vernunft (Clara) opfert. Die „Wiederverzauberung“ der Welt durch KI ist oft nur eine kommerzielle Illusion. Das „einsame Genie“, das die Romantik feierte, wird durch die KI dekonstruiert, da KI-Kunst immer nur „Recycling“ bestehender Daten ist, niemals echte, originäre Schöpfung aus dem Nichts.41
Fazit: Claras Vermächtnis – Ein Plädoyer für die Vernunft
Am Ende unserer Reise durch E.T.A. Hoffmanns Meisterwerk und die Abgründe der modernen Technologie bleibt eine klare Erkenntnis: Der Sandmann ist keine Geschichte über Monster, sondern eine Geschichte über Wahrnehmungskompetenz.
Nathanael scheitert nicht am Sandmann. Er scheitert an seiner Unfähigkeit, Medienkompetenz zu entwickeln. Er lässt zu, dass ein technologisches Hilfsmittel (das Perspektiv) seine Sicht auf die Welt totalitär bestimmt. Er zieht die bequeme, spiegelnde Oberfläche der Olimpia der anstrengenden, widersprüchlichen Tiefe der Clara vor.
In einer Zeit, in der KI-Systeme immer perfekter darin werden, Olimpia zu spielen – uns zu schmeicheln, uns zu unterhalten, uns zu bestätigen – ist die Figur der Clara wichtiger denn je. Clara ist oft als langweilig oder prosaisch kritisiert worden. Doch heute erscheint sie als Heldin.
- Clara analysiert.
- Clara hinterfragt die Quelle der Angst („Es ist in deinem Innern“).
- Clara lässt sich nicht vom schönen Schein blenden.
Wir müssen lernen, Clara zu sein, während wir Nathanaels Werkzeuge benutzen. Wir müssen das „Perspektiv“ des Smartphones nutzen können, ohne zu vergessen, dass es die Realität verzerrt. Wir müssen mit KI interagieren können, ohne zu vergessen, dass hinter dem „Ich liebe dich“ eines Chatbots kein herzschlagendes Wesen steht, sondern eine Wahrscheinlichkeitsrechnung.
E.T.A. Hoffmann hat uns vor über 200 Jahren die Diagnose gestellt. Die Therapie liegt nun bei uns. Sie besteht darin, dem „Unheimlichen“ ins Auge zu blicken, ohne zu blinzeln – und ohne uns Sand hineinstreuen zu lassen.
Anhang: Tabellarische Übersichten
Tabelle 1: Die Evolution des Unheimlichen
| Epoche | Konzept | Repräsentant im Text | Moderne Entsprechung |
| Romantik (1816) | Mechanisierung | Olimpia (Uhrwerk-Puppe) | Humanoide Roboter (Ameca, Sophia) |
| Psychoanalyse (1919) | Verdrängung | Der Sandmann (Kastrationsangst) | Algorithmen, die unsere unbewussten Triebe (Klicks) auswerten |
| Kybernetik (1970) | Uncanny Valley | Olimpias starre Augen | Der „Zombie“-Effekt bei fast-perfekten Animationen |
| KI-Zeitalter (2020s) | Simulation & Parasozialität | Nathanaels Gedichte an Olimpia | Chatbots (Replika), die Empathie simulieren (ELIZA-Effekt) |
Tabelle 2: Figurenkonstellation und technologische Metaphorik
| Figur | Rolle bei Hoffmann | Technologische Metapher heute |
| Nathanael | Der narzisstische Künstler, Realitätsverlust | Der User in der Filterblase / Echokammer |
| Olimpia | Der Spiegel, das passive Objekt | Generative KI, Chatbots, Deepfakes |
| Coppelius / Sandmann | Der dunkle Manipulator, Augenräuber | Überwachungskapitalismus, Big Tech, Algorithmen |
| Coppola | Der Händler, Lieferant der Optik | Hardware-Hersteller (Smartphone, VR-Brillen) |
| Clara | Die Aufklärerin, Realitätsprinzip | Medienkompetenz, Critical Thinking, Faktencheck |
| Spalanzani | Der Erbauer, Technokrat | KI-Entwickler, Ingenieure (OpenAI, Google DeepMind) |
Referenzen
- Novella “The Sandman” by E.T.A. Hoffmann: Quick Overview: Content and Important Quotes, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.youtube.com/watch?v=1wg6E7kTfU8
- Zitate und Textstellen • Der Sandmann • Lektürehilfe – Inhaltsangabe.de, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.inhaltsangabe.de/hoffmann/der-sandmann/zitate-und-textstellen/
- 17 Examples of the Uncanny Valley | Built In, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://builtin.com/robotics/uncanny-valley-examples
- The Most Disturbing Phrases Ameca Robot has Ever Said! – YouTube, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.youtube.com/watch?v=VW1ssjF80AY
- (PDF) Rethinking Hoffmann’s The Sandman through the lens of AI: human being and robot, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.researchgate.net/publication/393537867_Rethinking_Hoffmann’s_The_Sandman_through_the_lens_of_AI_human_being_and_robot
- Das Augenmotiv – Der Sandmann – WordPress.com, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://bmmgsandmann.wordpress.com/das-augenmotiv/
- Replika, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://replika.com/
- What is Real About Human-AI Relationships? | Annenberg, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.asc.upenn.edu/news-events/news/what-real-about-human-ai-relationships
- The Uncanny Valley Revisited: A Tribute to Masahiro Mori – Ken Goldberg, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://goldberg.berkeley.edu/art/uncanny-summit/
- 1 The Uncanny Valley… – De Gruyter Brill, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.36019/9781684481804-003/html?lang=en
- Filter bubbles and echo chambers – Fondation Descartes, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.fondationdescartes.org/en/2020/07/filter-bubbles-and-echo-chambers/
- Echo chambers, filter bubbles, and polarisation: a literature review – Reuters Institute, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/echo-chambers-filter-bubbles-and-polarisation-literature-review
- Der Sandmann (E.T.A. Hoffmann) – Zusammenfassung – StudyHelp, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.studyhelp.de/online-lernen/deutsch/der-sandmann-zusammenfassung/
- Der Sandmann: Zusammenfassung, wichtige Textstellen und Klausurhilfe (Deutsch) als PDF, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://knowunity.de/knows/deutsch-der-sandmann-abiturzusammenfassung-a604b1b9-d5dc-4497-b51a-19e28687b1d1
- Unbenanntes Dokument – Freie Universität Berlin, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://web.fu-berlin.de/postmoderne-psych/texte/sandmannnetz.htm
- What Is Real: The Subjectivity of Reality in ETA Hoffmann’s Der Sandmann – Cornerstone, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://cornerstone.lib.mnsu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1187&context=jur
- Der Sandmann: Zusammenfassung, Figuren und Charakterisierungen (Deutsch) als PDF, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://knowunity.de/knows/deutsch-lektueren-abitur-6c858bef-6adf-401a-b4a3-e79c9286c535
- E.T.A. Hoffmann’s Olimpia – Philosophical Reflections, Zugriff am Dezember 13, 2025, http://hauskeller.blogspot.com/2013/11/eta-hoffmanns-olimpia.html
- SIGMUND FREUD DAS UNHEIMLICHE – Istituto Svizzero, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.istitutosvizzero.it/wp-content/uploads/2018/09/ISR_StudioRoma_Freud_DE.pdf
- Das Unheimliche in der Erzählung und im Film Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann – Komparatistik Online, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.komparatistik-online.de/index.php/komparatistik_online/article/download/230/184/469
- Uncanny valley – Wikipedia, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://en.wikipedia.org/wiki/Uncanny_valley
- The “Uncanny”1 | MIT, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://web.mit.edu/allanmc/www/freud1.pdf
- The Japanese Roboticist Masahiro Mori’s Buddhist Inspired Concept of “The Uncanny Valley” (Bukimi no Tani Genshō, 不気 – Journal of Evolution and Technology, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://jetpress.org/v23/borody.pdf
- (PDF) Freud and Jentsch read Hoffmann’s Uncanny Automata – ResearchGate, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.researchgate.net/publication/366923949_Freud_and_Jentsch_read_Hoffmann’s_Uncanny_Automata
- Further Thoughts on “The Uncanny” | by Grace Lapointe – Medium, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://gracelapointe.medium.com/further-thoughts-on-the-uncanny-c260562b0290
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- “You Scare Me”: The Effects of Humanoid Robot Appearance, Emotion, and Interaction Skills on Uncanny Valley Phenomenon – MDPI, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.mdpi.com/2076-0825/13/10/419
- I don’t think there’s an uncanny valley for robots, in that a sufficiently humanlike ‘bot will become accepted once again. – Reddit, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.reddit.com/r/Futurology/comments/1c3xnjw/i_dont_think_theres_an_uncanny_valley_for_robots/
- Uncanny – Wikipedia, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://en.wikipedia.org/wiki/Uncanny
- Replika vs new aI apps – Reddit, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.reddit.com/r/replika/comments/1hwiqbl/replika_vs_new_ai_apps/
- Emotional Manipulation by AI Companions – arXiv, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://arxiv.org/pdf/2508.19258
- An Examination of Narcissism and Schadenfreude within the Framework of Self- Esteem, Social Comparison and Envy – Psikiyatride Güncel Yaklaşımlar, Zugriff am Dezember 13, 2025, http://cappsy.org/archives/vol17/no1/cap_17_01_06_en.pdf
- Turing test – Wikipedia, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://en.wikipedia.org/wiki/Turing_test
- Lessons From an App Update at Replika AI: Identity Discontinuity in Human-AI Relationships – Harvard Business School, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.hbs.edu/ris/Publication%20Files/25-018_bed5c516-fa31-4216-b53d-50fedda064b1.pdf
- What is real about human-AI relationships? – Penn Today – University of Pennsylvania, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://penntoday.upenn.edu/news/penn-asc-what-real-about-human-ai-relationships
- How Downward and Upward Comparisons on Facebook Influence Grandiose and Vulnerable Narcissists’ Self-Esteem—A Priming Study – MDPI, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.mdpi.com/2076-328X/11/3/39
- Echo chambers? Filter bubbles? The misleading metaphors that obscure the real problem – Taylor & Francis eBooks, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.taylorfrancis.com/chapters/oa-edit/10.4324/9781003109891-4/echo-chambers-filter-bubbles-misleading-metaphors-obscure-real-problem-axel-bruns
- E.T.A. Hoffmann – Der Sandmann einfach und kurz erklärt – YouTube, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.youtube.com/watch?v=0E-5fZAyuO8
- SANDMANN – Körber Studio Junge Regie 2025 | Thalia Theater – YouTube, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.youtube.com/watch?v=IHem9PpJaFc
- Der Sandmann – Stadttheater Ingolstadt – Alexander Nerlich holt E.T.A. Hoffmanns romantische Schauergeschichte in seiner Zoom-Inszenierung in die digitale Gegenwart – Nachtkritik, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://www.nachtkritik.de/nachtkritiken/deutschland/bayern/ingolstadt/theater-ingolstadt/der-sandmann-stadttheater-ingolstadt-alexander-nerlich-holt-e-t-a-hoffmanns-romantische-schauergeschichte-in-seiner-zoom-inszenierung-in-die-digitale-gegenwart
- Kunst, KI und die Rückkehr der Romantik – The Future:Project, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://thefutureproject.de/content/kunst-ki-und-die-rueckkehr-der-romantik/
- Maschinendämmerung. Zur Dialektik der digitalen Aufklärung, Zugriff am Dezember 13, 2025, https://journals.univie.ac.at/index.php/mp/article/download/9259/9464/29351
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