
Lohnt sich eine PV-Anlage auch ohne Einspeisevergütung – es kommt drauf an!
Die Pläne sind konkret: Wirtschaftsministerin Katharina Reiche will die feste Einspeisevergütung für neue, private PV-Anlagen stoppen. Damit entfällt eine wichtige Einnahmequelle, die Solaranlagen über Jahrzehnte rentabel gemacht hat. Für viele Hausbesitzer stellt sich nun die Frage: Ist der Traum von der eigenen Solarenergie damit geplatzt? Die Antwort ist ein klares Nein – aber die Spielregeln ändern sich. Der finanzielle Erfolg hängt zukünftig vor allem von einem Faktor ab: maximalem Eigenverbrauch.
Unser Wirtschaftlichkeitsrechner zeigt auf, was ein möglicher Förderstopp wirklich bedeutet und warum Stromspeicher dabei wichtiger werden. Rechnen Sie mit uns durch, wie Sie auch ohne EEG-Förderung eine Rendite erzielen und wann sich eine Anlage ohne Speicher trotzdem noch lohnen kann.
Die gute Nachricht – in den meisten Fällen rentiert sich eine private PV-Anlage auch ohne feste Einspeisevergütung über die Nutzungsdauer von 20 Jahren. Die konkrete Amortisationsdauer und die durchschnittliche Eigenkapitalrendite hängt jedoch stark von den individuellen Rahmenbedingungen ab:
- Investitionskosten für die PV-Anlage und den Stromspeicher
- Eigener Strombedarf und Höhe des Autarkiegrades (Anteil am Gesamtstrombedarf, der durch die PV-Anlage erzeugt wird)
- PV-Anlage mit oder ohne Speicher
- Aktueller und zukünftiger Strompreis (Netzbezug)
Zusammenfassend steigt im Durchschnitt die Amortisationszeit der PV-Anlage bei gleichzeitig sinkender Eigenkapitalrendite durch den Wegfall der Einspeisevergütung. Hohe, zweistellige Renditen wie in der Vergangenheit sind dadurch nicht mehr möglich. Andererseits ist das politische Ziel erfüllt, das sich private PV-Anlagen auch ohne Subventionen rechnen. PV-Anlagen mit Speicher zeigen je nach Szenario und Ausgangsbedingungen eine bessere Eigenkapitalrendite sowie eine kürzere Amortisationszeit.
Beispielrechnung
Wirtschaftlichkeit ohne Einspeisevergütung (über eine Anlagenlebensdauer von 20 Jahren)
| Szenario | Investition | Jährlicher Ertrag | Amortisationszeit | Ø EKR p.a. (20 J.) |
| PV ohne Speicher (mit Einspeisevergütung) | 7.200 € | 828 € | ca. 8,7 Jahre | 6,50 % |
| PV ohne Speicher (ohne Einspeisevergütung) | 7.200 € | 490 € | ca. 14,7 Jahre | 1,81 % |
| PV mit Speicher (mit Einspeisevergütung) | 9.200 € | 1.154 € | ca. 8,0 Jahre | 7,54 % |
| PV mit Speicher (ohne Einspeisevergütung) | 9.200 € | 910 € | ca. 10,1 Jahre | 4,89 % |
Die Tabelle zeigt, wie stark sich die Rentabilität verändert, wenn der Verkauf von Überschussstrom keine Einnahmen mehr generiert. Die Berechnungen basieren auf den Standard-Annahmen (6 kWp Anlage, 4.000 kWh Strombedarf, 35 Cent/kWh Strompreis, Autarkiegrad ohne Speicher: 35 Prozent, Autarkiegrad mit Speicher: 70 Prozent, EEG-Vergütung: 7,86 Cent/kWh).
Wichtig: Alle Berechnungen beruhen auf einer Finanzierung mit 100% Eigenkapital – also ohne Fremdkapital (z.B. Kredit durch eine Bank).
Ein weiterer, wichtiger Hebel ist der eigene Strombedarf. Dabei sollte nicht nur die aktuelle Situation betrachtet werden, sondern auch zukünftige Entwicklungen wie E-Mobilität oder die Wärmeerzeugung über eine Wärmepumpe. Je mehr Strom zukünftig verbraucht und gleichzeitig durch die PV-Anlage erzeugt werden kann, ist einer der wichtigsten Parameter, um auch mit größeren Anlagen eine Rendite erzielen zu können.
Unser Renditerechner gibt Ihnen einen perfekten Vergleich über die Rendite und Amortisationszeit mit und ohne Einspeisevergütung. Er ermöglicht individuelle Szenarios, von den Kosten über die Anlagengröße bis hin zum eigenen Stromverbrauch. So sehen Sie sofort, was bei Ihrer Investition über die gesamte Lebensdauer von 20 Jahren wirklich herausspringt und ob sich die Anlage auch ohne die geplante Förder-Streichung noch für Sie lohnt.
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