
Der Ultimative Ratgeber: So überwintert Ihr E-Bike-Akku sicher und leistungsstark
Ihr Akku – Das Herzstück Ihres E-Bikes schützen
Der Akku ist das Herz und zugleich die teuerste und empfindlichste Komponente eines E-Bikes.1 Seine Lebensdauer und Leistungsfähigkeit hängen entscheidend von der richtigen Pflege ab – insbesondere während der herausfordernden Wintermonate. Eine unsachgemäße Behandlung bei Kälte kann nicht nur die Reichweite drastisch reduzieren, sondern auch zu permanenten Schäden und im schlimmsten Fall zu einem kostspieligen Totalausfall durch Tiefentladung führen.2 Die richtige Winterpflege ist daher keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um die Investition in Ihr E-Bike langfristig zu sichern und die maximale Leistung für die kommende Saison zu erhalten.
Dieser Ratgeber bietet eine umfassende Anleitung für zwei grundlegend unterschiedliche Szenarien, die den Bedürfnissen jedes E-Bike-Fahrers gerecht werden:
- Die “Winterpause”: Für all jene, die ihr E-Bike über mehrere Monate einlagern und sicherstellen möchten, dass es im Frühling wieder voll einsatzbereit ist.2
- Der “Ganzjahresbetrieb”: Für die passionierten Fahrer, die auch bei Schnee und Eis nicht auf ihr E-Bike verzichten wollen und den Akku optimal schützen müssen.5
Von den wissenschaftlichen Grundlagen der Akkutechnologie über detaillierte, praxisorientierte Anleitungen für Lagerung und Nutzung bis hin zu wichtigen Sicherheitshinweisen und einer umfassenden Checkliste begleitet Sie dieser Ratgeber Schritt für Schritt durch den Winter.
Kapitel 1: Grundlagen der Akkutechnologie: Warum der Winter eine besondere Herausforderung darstellt
Um die Notwendigkeit der Winterpflege zu verstehen, ist ein grundlegendes Wissen über die Funktionsweise von Lithium-Ionen-Akkus unerlässlich. Diese Akkus speichern und liefern Energie durch die Bewegung von Lithium-Ionen zwischen zwei Elektroden, der Anode und der Kathode, die durch einen flüssigen Elektrolyten getrennt sind.7 Diese elektrochemischen Prozesse sind stark temperaturabhängig.
Der Einfluss von Kälte auf die Akkuleistung
Bei niedrigen Temperaturen verändern sich die physikalischen Eigenschaften im Inneren des Akkus. Die Viskosität des Elektrolyten nimmt zu, er wird zähflüssiger. Dies verlangsamt die chemischen Reaktionen und behindert die Bewegung der Lithium-Ionen zwischen den Elektroden erheblich.7 Die direkte Folge ist ein Anstieg des Innenwiderstands des Akkus.9
Für den Fahrer äußert sich dies in einer spürbaren, aber temporären Verringerung der verfügbaren Kapazität und somit der Reichweite. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kann dieser Leistungsabfall bis zu 40 % betragen.4 Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass dieser Effekt reversibel ist. Sobald der Akku wieder seine Wohlfühltemperatur von etwa 15 °C bis 25 °C erreicht, steht auch wieder die gewohnte Leistung zur Verfügung. Eine Fahrt bei Kälte schadet dem Akku also nicht per se.12
Die unsichtbare Gefahr: Laden bei Temperaturen unter 0 °C
Die weitaus größere und oft unterschätzte Gefahr liegt nicht in der Nutzung, sondern im Ladevorgang bei Kälte. Versucht man, einen Akku bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt (0 °C) aufzuladen, kann ein Phänomen namens “Lithium-Plating” auftreten.9 Aufgrund der verlangsamten chemischen Reaktionen können die Lithium-Ionen nicht schnell genug in die Anodenstruktur eingelagert (interkaliert) werden. Stattdessen lagern sie sich als metallisches Lithium auf der Oberfläche der Anode ab.9
Im Gegensatz zum temporären Kapazitätsverlust ist dieser Prozess ein permanenter, irreparabler Schaden. Das abgelagerte Lithium steht dem Energiezyklus nicht mehr zur Verfügung, was die Kapazität und die Lebensdauer des Akkus dauerhaft reduziert. Weitaus gefährlicher ist jedoch, dass diese metallischen Ablagerungen wachsen und wie Nadeln die interne Trennschicht (Separator) durchdringen können. Dies kann zu internen Kurzschlüssen führen, die das Risiko einer Überhitzung und eines Akkubrandes signifikant erhöhen.9 Die zentrale Erkenntnis für jeden E-Bike-Besitzer lautet daher: Die größte Gefahr im Winter ist nicht die Kälte während der Fahrt, sondern das falsche Laden in der Kälte. Die wichtigste Verhaltensregel ist nicht “Kälte vermeiden”, sondern “den Akku zum Laden immer auf Raumtemperatur bringen”.
Kapitel 2: Die Winterpause – Den Akku korrekt in den Winterschlaf schicken
Wenn das E-Bike für mehrere Monate stillsteht, ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend, um Schäden zu vermeiden und einen reibungslosen Start in die neue Saison zu gewährleisten.
Schritt 1: Die Vorbereitung – Reinigung und Pflege
Bevor der Akku eingelagert wird, sollten sowohl das E-Bike als auch der Akku selbst gründlich gereinigt werden. Entnehmen Sie hierfür immer zuerst den Akku.2 Reinigen Sie das Fahrrad mit klarem Wasser, einem weichen Lappen und bei Bedarf einem milden Fahrradreiniger. Vermeiden Sie unbedingt den Einsatz von Hochdruckreinigern oder aggressiven, fettlösenden Putzmitteln, da diese die empfindliche Elektronik, Lager und die Schmierschicht der Kette beschädigen können.2
Besondere Aufmerksamkeit gilt den elektrischen Kontakten am Akku und an der Fahrradhalterung. Diese sollten sauber und absolut trocken sein. Nach der Reinigung empfiehlt es sich, die Pole dünn mit einem speziellen Polfett oder Kontaktspray zu behandeln. Dies schützt effektiv vor Korrosion durch Luftfeuchtigkeit und sorgt für eine dauerhaft gute Leitfähigkeit.5
Schritt 2: Der optimale Ladezustand (State of Charge – SoC)
Der Ladezustand ist der kritischste Faktor für eine gesunde Langzeitlagerung. Lagern Sie den Akku niemals vollständig geladen oder komplett leer.
- Der ideale Korridor: Ein Ladezustand zwischen 30 % und 60 % ist optimal. Dies entspricht bei den meisten Akkus der Anzeige von zwei bis drei leuchtenden LEDs.2
- Warum nicht voll oder leer? Ein zu 100 % geladener Akku steht unter hoher Zellspannung, was die internen Komponenten stresst und den Alterungsprozess beschleunigt.18 Ein leer gelagerter Akku hingegen ist der größten Gefahr ausgesetzt: der Tiefentladung. Durch die natürliche, langsame Selbstentladung kann die Spannung unter einen kritischen Wert fallen, was den Akku irreversibel zerstört.3 Ein Ladezustand von 30-60 % bietet den besten Kompromiss aus geringer Zellalterung und ausreichendem Puffer gegen die Selbstentladung.
- Herstellerspezifische Empfehlungen: Beachten Sie, dass es Abweichungen geben kann. Während die meisten Hersteller wie Bosch und Fazua 30-60 % empfehlen 20, rät Shimano explizit zu einem Ladezustand von etwa 70 %.20 Ein Blick in die Bedienungsanleitung Ihres spezifischen Systems ist daher immer ratsam.12
Schritt 3: Die Wahl des perfekten Lagerorts
Die Umgebung, in der der Akku überwintert, hat ebenfalls einen großen Einfluss auf seine Lebensdauer.
- Allgemeine Anforderungen: Der Lagerort muss trocken, gut belüftet und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein.6 Die ideale Lagertemperatur liegt konstant zwischen 10 °C und 20 °C.5 Extreme Temperaturen, insbesondere unter -10 °C und über 40 °C, müssen unbedingt vermieden werden.5
- Szenario-Vergleich (Großstadt vs. Land): Die Wohnsituation bestimmt die verfügbaren Optionen. Ein trockener Keller oder ein unbeheizter, aber frostfreier Abstellraum sind oft die besten Wahlen. Unbeheizte Garagen oder Gartenschuppen sind nur dann geeignet, wenn die Temperatur garantiert nicht unter den Gefrierpunkt fällt. Die folgende Tabelle bietet eine Orientierungshilfe.
- Sicherheitsaspekte: Lagern Sie den Akku niemals in der Nähe von leicht brennbaren Materialien wie Papier, Pappe oder Holz.6 Die Installation eines funktionierenden Rauchmelders im Lagerraum wird dringend empfohlen und erhöht die Sicherheit erheblich.19
| Parameter | Idealwert | Grenzwerte / Zu vermeiden |
| Ladezustand (SoC) | 30-60 % (Shimano: ~70 %) 5 | < 20 % oder > 80 % 18 |
| Lagertemperatur | 10-20 °C 5 | < -10 °C oder > 40 °C 5 |
| Luftfeuchtigkeit | Gering / Trocken 6 | Hohe Feuchtigkeit, Nässe 24 |
| Kontrollintervall | Alle 1-2 Monate 1 | Nie kontrollieren |
| Sicherheitsvorkehrungen | Rauchmelder vorhanden 19 | Nähe zu brennbaren Materialien 19 |
| Kriterien | Wohnungsflur / -schrank | Beheizter Keller | Unbeheizter Keller (frostfrei) | Unbeheizte Garage / Gartenhaus (nicht frostsicher) |
| Temperaturstabilität | Gut | Gut | Mäßig | Schlecht |
| Temperaturbereich (10-20°C) | Meist erfüllt | Oft zu warm (>20°C) | Ideal | Nicht erfüllt |
| Feuchtigkeitsrisiko | Gering | Gering bis mäßig | Mäßig bis hoch | Hoch |
| Brandschutz (Nähe zu Wohnräumen) | Hoch | Mäßig | Mäßig | Gering |
| Empfehlung/Vorkehrungen | Gut geeignet. Rauchmelder ist Pflicht. Auf Abstand zu brennbaren Materialien achten. | Nur wenn Temperatur nicht konstant über 20°C liegt. | Beste Option, wenn trocken. Ggf. Luftentfeuchter nutzen. Rauchmelder installieren. | Nicht geeignet. Risiko von Frost und Feuchtigkeit ist zu hoch. |
Schritt 4: Die laufende Kontrolle – Die Tiefentladung aktiv verhindern
Die Akkupflege im Winter ist kein einmaliger Akt, sondern ein aktiver Managementprozess. Da sich Lithium-Ionen-Akkus auch bei Nichtbenutzung langsam selbst entladen, ist eine regelmäßige Kontrolle unerlässlich.
- Regelmäßige Überprüfung: Kontrollieren Sie den Ladezustand des Akkus alle ein bis zwei Monate.1
- Nachladen bei Bedarf: Sollte der Ladezustand unter die 30 %-Marke fallen, muss der Akku wieder in den optimalen Korridor von 30-60 % nachgeladen werden.19
- Wichtiger Warnhinweis: Lassen Sie den Akku während der Lagerung niemals dauerhaft am Ladegerät angeschlossen. Dies stellt nicht nur eine erhebliche Brandgefahr dar, sondern schadet auch den Akkuzellen.6 Das Versäumnis dieser einfachen, aber regelmäßigen Kontrolle ist eine der häufigsten Ursachen für einen defekten Akku im Frühling.4
Kapitel 3: Aktiv im Winter – Sicher und effizient durch die kalte Jahreszeit
Für alle, die auch im Winter nicht auf ihr E-Bike verzichten, gelten andere Regeln als bei der Einlagerung. Hier geht es darum, den Akku vor, während und nach jeder Fahrt optimal zu behandeln.
Die Goldene Regel: Trennung von Rad und Akku
Wenn das E-Bike draußen oder in einem kalten Raum wie einem Fahrradkeller oder Schuppen abgestellt wird, muss der herausnehmbare Akku immer entnommen und bei Raumtemperatur gelagert werden – sei es zu Hause oder im Büro.1 Dasselbe gilt für das Display, falls es abnehmbar ist, da dessen Flüssigkristalle durch extremen Frost dauerhaft beschädigt werden können.1 Bei E-Bikes mit fest verbautem Akku muss das gesamte Fahrrad an einem trockenen und frostgeschützten Ort untergebracht werden, beispielsweise in einem Keller oder einer Garage.1
Der Ladevorgang im Winter
Der Ladevorgang erfordert im Winter besondere Sorgfalt. Die wichtigste Regel lautet: Laden Sie den Akku immer bei Raumtemperatur in einer trockenen Umgebung.5 Ein Akku, der direkt aus der Kälte kommt, muss sich erst für einige Zeit im Raum akklimatisieren und aufwärmen, bevor er an das Ladegerät angeschlossen wird. Das direkte Laden eines eiskalten Akkus führt zu den bereits beschriebenen, irreversiblen Schäden durch Lithium-Plating.1
Vorbereitung und Durchführung der Fahrt
- Kurz vor der Fahrt einsetzen: Setzen Sie den bei Raumtemperatur gelagerten Akku erst unmittelbar vor Fahrtantritt in das kalte E-Bike ein. So startet er mit einer optimalen Betriebstemperatur.5
- Schutz während der Fahrt: Bei längeren Touren oder bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt kann eine Thermoschutzhülle aus Neopren die Leistung stabilisieren. Sie isoliert den Akku gegen den kalten Fahrtwind und hilft, die durch den Betrieb erzeugte Wärme länger zu halten, was die Reichweite positiv beeinflussen kann.1
- Die Selbsterwärmung nutzen: Ein interessanter Aspekt ist die Eigenerwärmung des Akkus während der Nutzung. Bei der Entnahme von Strom entsteht Wärme in den Zellen. Dieses Prinzip kann man sich zunutze machen. Es ist ratsam, die ersten Minuten einer Fahrt mit einer moderaten Unterstützungsstufe zu beginnen, um den Akku langsam aufzuwärmen. Anschließend ist es jedoch vorteilhaft, auch höhere Unterstützungsstufen zu verwenden. Die stärkere Stromentnahme erzeugt mehr Wärme und bringt den Akku schneller in einen effizienteren Temperaturbereich, was dem kältebedingten Leistungsabfall entgegenwirkt.1 Dieser Ansatz ist kontraintuitiv, da man im Winter instinktiv versucht, Energie zu sparen. Doch in diesem Fall kann ein höherer Energieverbrauch zu einer besseren Gesamtperformance führen.
Kapitel 4: Risikomanagement: Tiefentladung und Brandgefahr minimieren
Zwei wesentliche Risiken im Umgang mit E-Bike-Akkus sind die Tiefentladung und die Brandgefahr. Beide können durch korrektes Verhalten und die Schaffung einer sicheren Umgebung minimiert werden.
Tiefentladung – Der stille Tod des Akkus
Eine Tiefentladung tritt auf, wenn die Spannung des Akkus unter einen kritischen Grenzwert fällt (bei Lithium-Ionen-Zellen ca. 2.5 Volt).27 Dies löst irreversible chemische Prozesse aus, wie die Bildung von Kupferbrücken, die zu internen Kurzschlüssen führen und den Akku unbrauchbar machen.28
- Ursachen: Die Hauptursache ist die lange Lagerung eines leeren oder fast leeren Akkus, bei der die natürliche Selbstentladung die Restspannung aufzehrt.3 Auch am Rad verbleibende Akkus können durch Kriechströme der Elektronik langsam entladen werden.28
- Folgen: Die Konsequenzen sind gravierend: von einem dauerhaften Kapazitätsverlust bis zum Totalausfall. Oft greift das Batterie-Management-System (BMS) ein und sperrt den Akku aus Sicherheitsgründen, sodass er sich nicht mehr laden lässt.27 Die Kosten für einen neuen Akku liegen typischerweise zwischen 500 und 900 Euro.4
- Symptome erkennen: Anzeichen einer Tiefentladung sind, dass der Akku nicht mehr lädt (die LED am Ladegerät springt sofort auf grün), die Reichweite drastisch reduziert ist oder sich das E-Bike gar nicht mehr einschalten lässt.27
Brandgefahr – Ein realistischer Blick
Obwohl Akkubrände medial präsent sind, ist das Risiko bei unbeschädigten Akkus von seriösen Herstellern und bei sachgemäßer Handhabung sehr gering.30 Die Gefahr steigt jedoch erheblich bei beschädigten, stark gealterten oder unsachgemäß geladenen Akkus.30 Ein umfassendes Sicherheitskonzept ist daher unerlässlich.
Sichere Ladeumgebung schaffen:
- Original-Ladegeräte verwenden: Nutzen Sie ausschließlich das vom Hersteller mitgelieferte oder freigegebene Ladegerät.20
- Feuerfeste Unterlage: Laden Sie den Akku immer auf einer nicht brennbaren Unterlage wie Fliesen, Stein oder einer speziellen Brandschutzmatte.32
- Abstand halten: Sorgen Sie für einen Sicherheitsabstand von mindestens 2,5 Metern zu brennbaren Materialien wie Vorhängen, Papier oder Holzmöbeln.32
- Aufsicht und Rauchmelder: Laden Sie den Akku niemals unbeaufsichtigt, insbesondere nicht über Nacht, während Sie schlafen.35 Ein Rauchmelder im Raum des Ladevorgangs ist eine unverzichtbare Sicherheitsmaßnahme.22
- Hitzestau vermeiden: Decken Sie den Akku während des Ladevorgangs niemals ab, um eine ausreichende Wärmeabfuhr zu gewährleisten.35
Sicherheits-Equipment im Check: Feuerfeste Taschen und Boxen
Der Markt bietet eine Vielzahl sogenannter “feuerfester” oder “explosionssicherer” Akkutaschen an. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Unabhängige Tests haben gezeigt, dass viele günstige Produkte im Ernstfall versagen, selbst in Flammen aufgehen und die Situation sogar verschlimmern können.37
Seriöse und wirksame Produkte zeichnen sich durch einen mehrlagigen Aufbau aus hochwertigen Materialien wie silikonbeschichtetem Glasfasergewebe, eine klare Angabe der Temperaturbeständigkeit (z.B. bis 1000 °C) und idealerweise durch unabhängige Prüfnachweise aus.30 Wichtig ist auch, dass diese Produkte nicht hermetisch dicht sind. Sie verfügen über spezielle Öffnungen, die im Brandfall ein kontrolliertes Entweichen der Gase ermöglichen, um eine Explosion durch Überdruck zu verhindern.39 Eine solche Tasche ist kein Freifahrtschein für sorgloses Laden, sondern eine zusätzliche Sicherheitsstufe innerhalb eines umfassenden Konzepts. Die Basis bleibt immer das korrekte Ladeverhalten und eine sichere Umgebung.
Kapitel 5: Die Wiederinbetriebnahme im Frühling
Nach der Winterpause bedarf das E-Bike einer sorgfältigen Überprüfung, bevor es wieder auf die Straße geht.
- Schritt 1: Sichtprüfung von Akku und E-Bike: Untersuchen Sie den Akku auf äußere Schäden wie Risse, Dellen oder aufgeblähte Stellen.31 Überprüfen Sie die Kontakte an Akku und Fahrrad auf Anzeichen von Korrosion.33
- Schritt 2: Den Akku “aufwecken”: Holen Sie den Akku aus seinem Lager und laden Sie ihn mit dem Original-Ladegerät bei Raumtemperatur vollständig auf.40
- Schritt 3: Technischer Check des E-Bikes: Eine gründliche Inspektion ist nun unerlässlich. Überprüfen Sie die Bremsen auf Verschleiß der Beläge und einen klaren Druckpunkt. Kontrollieren und korrigieren Sie den Reifendruck gemäß den Herstellerangaben auf der Reifenflanke.33 Testen Sie die gesamte Lichtanlage. Ziehen Sie alle wichtigen Schrauben an Lenker, Sattel und Gepäckträger nach.42
- Schritt 4: Antriebspflege und erste Probefahrt: Reinigen Sie die Kette gründlich von altem Schmutz und Schmiermittel und tragen Sie frisches Kettenöl auf.14 Führen Sie anschließend eine kurze, vorsichtige Probefahrt auf einem sicheren Terrain durch. Achten Sie auf die einwandfreie Funktion von Motorunterstützung, Schaltung und Bremsen und gewöhnen Sie sich wieder an das Fahrverhalten Ihres E-Bikes.33
Kapitel 6: Die umfassende Praxis-Checkliste
Diese Checklisten fassen alle wichtigen Schritte für eine maximale Praxistauglichkeit zusammen.
1. Checkliste: Einlagerung in die Winterpause
- [ ] E-Bike und Akku gründlich und schonend gereinigt?
- [ ] Elektrische Kontakte geprüft, gereinigt und mit Polfett geschützt?
- [ ] Akku auf den optimalen Ladezustand gebracht (30-60 % / ca. 2-3 LEDs)?
- [ ] Trockenen, frostsicheren Lagerort mit 10-20 °C ausgewählt?
- [ ] Rauchmelder im Lagerraum installiert und funktionstüchtig?
- [ ] Akku entfernt von brennbaren Materialien platziert?
- [ ] Kalendererinnerung für die Ladekontrolle in 6-8 Wochen eingerichtet?
2. Checkliste: Routinekontrolle während der Lagerung (alle 1-2 Monate)
- [ ] Akku auf äußere Veränderungen (Aufblähen etc.) geprüft?
- [ ] Ladezustand am Akku kontrolliert?
- [ ] Falls Ladezustand < 30 %: Akku auf Raumtemperatur bringen und auf 30-60 % nachladen?
- [ ] Akku nach dem Laden wieder vom Ladegerät getrennt?
3. Checkliste: Tägliche Nutzung im Winter
- [ ] Akku bei Raumtemperatur gelagert?
- [ ] Akku erst kurz vor Fahrtantritt ins E-Bike eingesetzt?
- [ ] (Optional) Thermoschutzhülle bei starkem Frost verwendet?
- [ ] Nach der Fahrt: Akku sofort wieder entnommen und ins Warme gebracht?
- [ ] Kalten Akku vor dem Laden auf Raumtemperatur aufwärmen lassen?
4. Checkliste: Inbetriebnahme im Frühling
- [ ] Akku auf sichtbare Schäden geprüft?
- [ ] Akku vollständig bei Raumtemperatur aufgeladen?
- [ ] Reifendruck geprüft und angepasst?
- [ ] Bremsen auf Funktion und Verschleiß geprüft?
- [ ] Lichtanlage getestet?
- [ ] Alle wichtigen Schrauben auf festen Sitz kontrolliert?
- [ ] Kette gereinigt und geschmiert?
- [ ] Kurze Probefahrt auf sicherem Gelände absolviert?
Zusammenfassung und Fazit: Die goldenen Regeln für ein langes Akkuleben
Die richtige Pflege Ihres E-Bike-Akkus im Winter ist der Schlüssel zu einer langen Lebensdauer, maximaler Leistung und hoher Sicherheit. Unabhängig davon, ob Sie Ihr Rad einlagern oder ganzjährig nutzen, lassen sich die wichtigsten Empfehlungen in fünf goldenen Regeln zusammenfassen:
- Temperatur ist alles: Lagern und laden Sie Ihren Akku immer im empfohlenen Temperaturbereich zwischen 10 °C und 20 °C.5
- Der richtige Ladezustand: Lagern Sie den Akku für längere Zeit niemals voll oder leer, sondern immer im idealen Korridor von 30-60 %.2
- Vermeiden Sie Tiefentladung: Kontrollieren Sie den Ladezustand während der Lagerung alle 1-2 Monate und laden Sie bei Bedarf nach.1
- Laden Sie niemals bei Frost: Lassen Sie einen kalten Akku vor dem Anschließen an das Ladegerät immer auf Raumtemperatur aufwärmen, um irreparable Schäden zu vermeiden.9
- Sicherheit geht vor: Schaffen Sie eine sichere Ladeumgebung mit einer feuerfesten Unterlage, ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien und einem funktionierenden Rauchmelder.22
Referenzen
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- Leistungsstarke tschechische Lucifer-Scheinwerfer | Technologie – Wie sich Li-Ionen-Zellen bei Frost verhalten, Zugriff am September 28, 2025, https://luciferlights.net/de/li-ionen-akku-k%C3%A4lte
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- So machst Du Dein E-Bike fit für den Frühling!, Zugriff am September 28, 2025, https://rebike.com/at/blog/e-bike-fit-fuer-den-fruehling
- Instandhaltung E-Bike – Radshop Fritz – die Zweiradschmiede- Aschach/Donau – Diamant Electra Bianchi, Trek – Bikeshop Mountainbike Rennrad und Ebike Händler sowie Fahrradverleih in Oberösterreich, Zugriff am September 28, 2025, https://zweiradschmiede.at/instandhaltung/
- Batteriepolfett | LIQUI MOLY, Zugriff am September 28, 2025, https://www.liqui-moly.com/de/de/batteriepolfett-p000366.html
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- E-Bike Akku im Winter – Darauf solltest du achten, Zugriff am September 28, 2025, https://www.carver.de/blogs/magazin/e-bike-akku-im-winter
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- E-Bike-Akku richtig laden: Tipps zur Akkupflege und Lebensdauer | CANYON DE, Zugriff am September 28, 2025, https://www.canyon.com/de-de/blog-content/e-bike-news/e-bike-battery-care.html
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- How to Properly Store and Transport Your Bosch E-Bike Battery for Longevity, Zugriff am September 28, 2025, https://myebikes.com/blogs/news/store-transport-bosch-ebike-battery
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- Lithium-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus – Umweltbundesamt, Zugriff am September 28, 2025, https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/lithium-batterien-lithium-ionen-akkus
- Akkubrand: Wie sicher sind Ladetaschen für E-Bikes? – DER SPIEGEL, Zugriff am September 28, 2025, https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/akkubrand-wie-sicher-sind-ladetaschen-fuer-e-bikes-a-29fd7126-24b8-4934-bcc1-c66d6e163ac9
- Wie Akku-Schutztaschen versagen, wenn der E-Bike-Akku brennt – YouTube, Zugriff am September 28, 2025, https://www.youtube.com/watch?v=HnkVzedAUK0
- E-Bike Akkutaschen – Sicherer Schutz für Akkus unterwegs – Vlitex, Zugriff am September 28, 2025, https://vlitex.com/produkte/brandbegrenzungstaschen/e-bike-akkutaschen/
- Mit dem E-Bike in den Frühling – Akkuman.de – Akku Reparatur für eBikes, elektrische Werkzeuge und Segways, Zugriff am September 28, 2025, https://www.akkuman.de/akku-academy/1129/001129/
- Frühlings-Checkliste für Ihr e-Bike, Zugriff am September 28, 2025, https://e-bike-tours.ch/fruehlings-checkliste-fuer-ihr-e-bike/
- E-Bike oder Pedelec: 9 Tipps für den Frühjahrsputz – mehrAchtung, Zugriff am September 28, 2025, https://www.mehrachtung.de/e-bike-tipps-fuer-den-fruehjahrsputz/
- Frühjahrs-Check für dein E-Bike – Die Checkliste – Ladeleistung.at, Zugriff am September 28, 2025, https://ladeleistung.at/ratgeber/post/fruhjahrs-check-e-bike/
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