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Martin Käßler
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T Coronae Borealis – Wann ist die Nova endlich zu sehen?

t coronae borealis supernova explosion wann

T Coronae Borealis: Warten auf den Ausbruch

Ein Juwel in der Nördlichen Krone kurz vor der Explosion

Am Nachthimmel bahnt sich ein seltenes und spektakuläres Schauspiel an, das Astronomen und Himmelsbeobachter weltweit in seinen Bann zieht. Im Sternbild Nördliche Krone (Corona Borealis) bereitet sich ein Sternsystem namens T Coronae Borealis (kurz T CrB) auf eine gewaltige Eruption vor. Dieses Ereignis, eine wiederkehrende Nova, ist ein Phänomen, das nur etwa alle 80 Jahre auftritt und für die meisten Menschen eine einmalige Beobachtungschance darstellt.

Inhalt

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  • T Coronae Borealis: Warten auf den Ausbruch
    • Ein Juwel in der Nördlichen Krone kurz vor der Explosion
    • Die Anatomie einer kosmischen Eruption – Die Physik hinter T CrB
      • Ein stellares Tête-à-Tête
      • Der Materie-Transfer (Akkretion)
      • Der Zündmechanismus der Nova
    • Die große Frage nach dem “Wann” – Eine kritische Analyse der aktuellen Prognosen
      • Die Baseline-Prognose: Der 80-Jahres-Takt
      • Die Vorboten: Verfeinerung der Prognose
      • Die aktuelle Realität: Abweichungen und wachsende Unsicherheit
    • Ein detaillierter Fahrplan für Hobby-Astronomen – So werden Sie Zeuge der Nova
      • Die Vorbereitung – Den Ausbruch nicht verpassen
      • Das Ziel finden – Die Nördliche Krone am Himmel
      • Die Lokalisierung von T CrB
      • Der Moment des Ausbruchs – Was Sie erwartet
    • Echos aus der Vergangenheit – Die Chronik der Ausbrüche von T CrB
      • Die modernen, gut dokumentierten Eruptionen
      • Historische Detektivarbeit: Die Spurensuche in alten Chroniken
    • Fazit – Das Warten auf das große Leuchten und die Rolle der Amateurastronomie
            • KI-gestützt. Menschlich veredelt.

Das Versprechen ist das plötzliche Erscheinen eines „neuen Sterns“ am Firmament. T CrB, normalerweise ein schwaches Objekt der Magnitude +10 und damit nur mit leistungsstarken Ferngläsern oder Teleskopen sichtbar, wird während des Ausbruchs voraussichtlich eine Helligkeit von etwa Magnitude +2 erreichen. Dieser dramatische Helligkeitsanstieg um mehr als das Tausendfache macht den Stern vorübergehend so hell wie den Polarstern (Polaris) und für einige Tage mühelos mit dem bloßen Auge sichtbar, selbst aus lichtverschmutzten Städten.

Die globale Erwartungshaltung ist greifbar. Sowohl in der professionellen Astronomie als auch in der weltweiten Gemeinschaft der Amateurastronomen herrscht eine Atmosphäre gespannter Vorfreude. Organisationen wie die American Association of Variable Star Observers (AAVSO) verzeichnen einen exponentiellen Anstieg an eingereichten Beobachtungen von T CrB. Allein im Jahr 2023 vervierfachte sich die Anzahl der Messungen im Vergleich zum Vorjahr, was das intensive globale Interesse an diesem bevorstehenden kosmischen Feuerwerk unterstreicht.

Die Anatomie einer kosmischen Eruption – Die Physik hinter T CrB

Um das bevorstehende Ereignis zu verstehen, ist ein Blick auf die physikalischen Prozesse in diesem rund 3.000 Lichtjahre von der Erde entfernten System unerlässlich. T CrB ist kein einzelner Stern, sondern ein enges Binärsystem, in dem zwei sehr unterschiedliche stellare Partner einen kosmischen Tanz aufführen.

Ein stellares Tête-à-Tête

Das System besteht aus zwei Komponenten, die sich mit einer Periode von 227,55 Tagen umkreisen:

  • Der Rote Riese: Ein alter Stern des Spektraltyps M3III, der sich dem Ende seines Lebenszyklus nähert. Er hat sich zu enormer Größe aufgebläht und verliert beständig Materie aus seinen äußeren, nur schwach gebundenen Gasschichten.
  • Der Weiße Zwerg: Der extrem dichte, nur etwa erdgroße Überrest eines einst sonnenähnlichen Sterns. Obwohl er so klein ist, besitzt er eine Masse, die mit der unserer Sonne vergleichbar ist (M≈1.35M☉​). Seine immense Schwerkraft ist der eigentliche Motor für das Nova-Phänomen.

Der Materie-Transfer (Akkretion)

Die gewaltige Gravitationskraft des Weißen Zwergs saugt kontinuierlich wasserstoffreiches Gas von seinem aufgeblähten Begleiter ab. Dieses Gas fällt jedoch nicht direkt auf den Weißen Zwerg, sondern sammelt sich zunächst in einer abgeflachten, wirbelnden Wolke – einer sogenannten Akkretionsscheibe – um ihn. Innerhalb dieser Scheibe spiralt das Material langsam nach innen und „regnet“ schließlich auf die Oberfläche des Weißen Zwergs herab.

Der Zündmechanismus der Nova

Im Laufe von Jahrzehnten sammelt sich auf der Oberfläche des Weißen Zwergs eine immer dicker und dichter werdende Schicht aus Wasserstoff an. Durch den enormen Druck und die steigenden Temperaturen in den untersten Schichten dieser Hülle wird schließlich ein kritischer Punkt erreicht. Bei diesem Punkt zündet eine unkontrollierte thermonukleare Fusionsreaktion, die sich explosionsartig über die gesamte Oberfläche des Weißen Zwergs ausbreitet.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dieses Ereignis von einer Supernova zu unterscheiden. Eine Nova ist eine Oberflächenexplosion. Der Weiße Zwerg selbst überlebt diese Detonation intakt. Nach der Eruption kann der Prozess der Materieansammlung von Neuem beginnen. Genau dieser Umstand macht T CrB zu einer „wiederkehrenden Nova“ und ermöglicht es Astronomen überhaupt erst, auf Basis vergangener Zyklen Vorhersagen für zukünftige Ausbrüche zu treffen.

Die große Frage nach dem “Wann” – Eine kritische Analyse der aktuellen Prognosen

Die Vorhersage des genauen Zeitpunkts der Nova-Eruption von T CrB ist ein faszinierendes Beispiel für den wissenschaftlichen Prozess in Echtzeit, bei dem neue Daten bestehende Modelle kontinuierlich herausfordern und verfeinern.

Die Baseline-Prognose: Der 80-Jahres-Takt

Die Grundlage jeder Vorhersage bilden die beiden letzten, sehr gut dokumentierten Ausbrüche in den Jahren 1866 und 1946. Der Abstand zwischen diesen Ereignissen legt einen ungefähren Zyklus von 80 Jahren nahe. Eine einfache Extrapolation dieser Periode führte zu einer ersten, groben Schätzung, die den nächsten Ausbruch um das Jahr 2026 verortete, oft mit einem Unsicherheitsfenster von ±3 Jahren.

Die Vorboten: Verfeinerung der Prognose

Genauere Beobachtungen des Systems in den letzten Jahren ermöglichten eine signifikante Präzisierung dieser Prognose. Zwei Schlüsselindikatoren wurden identifiziert, die dem Ausbruch von 1946 vorausgingen:

  1. Der “High State”: Im Februar 2015 wurde T CrB merklich heller und blauer. Dieser als „High State“ bezeichnete Zustand deutet auf eine erhöhte Rate des Materietransfers (Akkretion) hin. Da ein ähnlicher Zustand etwa zehn Jahre vor dem Ausbruch von 1946 begann, wurde die Prognose auf das Zeitfenster 2025.5±1.3 Jahre vorverlegt.
  2. Der “Pre-eruption Dip”: Der entscheidende und für T CrB einzigartige Vorbote ist eine abrupte Verdunkelung etwa ein Jahr vor der eigentlichen Eruption. Im März/April 2023 trat genau dieses Ereignis ein: T CrB begann den erwarteten „Dip“. Die Helligkeit nahm im visuellen Bereich (V-Band) um etwa 0,35 Magnituden und im blauen Licht (B-Band) sogar um bis zu 0,8 Magnituden ab.

Auf Basis dieses Dips und der Annahme, dass seine Dauer der des Dips von 1945 (ca. 1,1 Jahre) ähneln würde, veröffentlichte der renommierte Astronom Bradley Schaefer eine stark verfeinerte und weithin beachtete Prognose: 2024.4±0.3. Dies entsprach einem Zeitfenster von Februar bis September 2024 und sorgte weltweit für große Aufregung.

Die aktuelle Realität: Abweichungen und wachsende Unsicherheit

Die Realität hat dieses einfache Modell jedoch herausgefordert. Die engeren Vorhersagefenster für 2024 sind ohne einen Ausbruch verstrichen. Jüngste photometrische Daten, beispielsweise vom MacAdam Observatory, zeigen seit August/September 2024 sogar wieder einen leichten Anstieg der Helligkeit. Dieses Verhalten weicht vom Muster des Ausbruchs von 1946 ab und deutet darauf hin, dass der “Pre-eruption Dip” entweder beendet ist oder eine komplexere Struktur aufweist als bisher angenommen. Diese Abweichung hat die Vorhersage erschwert und die Eruption möglicherweise weiter in die Zukunft verschoben, wobei 2025 nun als wahrscheinlicher Kandidat gilt.

Die wissenschaftliche Debatte ist im Gange. Während einige Forscher Veränderungen in den Spektrallinien des Sterns, wie das Wiederauftauchen von Helium-Emissionslinien, als unmittelbar bevorstehende Anzeichen interpretieren, warnen andere vor voreiligen Schlüssen. Sie verweisen darauf, dass T CrB generell eine hohe photometrische Variabilität aufweist und ähnliche Fluktuationen in der Vergangenheit nicht zwangsläufig zu einer Eruption führten. Die aktuelle Situation ist daher von einer spannenden wissenschaftlichen Unsicherheit geprägt.

Prognose-ZeitraumWissenschaftliche GrundlageHauptautoren/QuelleAktueller Status
2026±3 JahreEinfacher 80-Jahres-Zyklus basierend auf 1866/1946Munari et al. (2016), Lindley/Knight (1946)Weitgehend überholt durch neuere Daten
Februar – September 2024Beginn des “Pre-eruption Dip” im April 2023, analog zu 1945Schaefer et al. (2023)Verstrichen
Mitte 2025 (bis Oktober 2025)Modelle basierend auf dem Dip-Muster, aber mit längerer DauerDiverse aktuelle AnalysenAktuell als wahrscheinlichste Prognose angesehen
2026 – 2027Frühe Prognosen basierend auf dem 80-Jahres-ZyklusKnight/Lindley (1946)Gilt als äußere Grenze, falls aktuelle Modelle fehlschlagen

Ein detaillierter Fahrplan für Hobby-Astronomen – So werden Sie Zeuge der Nova

Für Amateurastronomen ist die bevorstehende Nova von T CrB eine seltene Gelegenheit, Wissenschaftsgeschichte live mitzuerleben. Ein strukturierter Plan ist jedoch entscheidend, um dieses flüchtige Ereignis nicht zu verpassen.

Die Vorbereitung – Den Ausbruch nicht verpassen

Die größte Herausforderung ist die extreme Geschwindigkeit des Ereignisses. Der Helligkeitsanstieg kann sich innerhalb weniger Stunden vollziehen. Historische Daten deuten darauf hin, dass der Höhepunkt des Ausbruchs von 1946 wahrscheinlich um etwa 12 Stunden verpasst wurde. Eine proaktive Benachrichtigung ist daher unerlässlich.

  • Digitale Helfer: Smartphone-Apps wie Star Walk 2 oder Sky Tonight bieten an, Push-Benachrichtigungen zu versenden, sobald der Ausbruch offiziell bestätigt ist.
  • Wissenschaftliche Netzwerke: Die American Association of Variable Star Observers (AAVSO) ist die zentrale Anlaufstelle. Es wird dringend empfohlen, sich für deren kostenlose „Alert Notices“ per E-Mail zu registrieren. Zudem sollten die AAVSO-Diskussionsforen zu T CrB aktiv verfolgt werden, da hier oft die ersten bestätigten Beobachtungen in Echtzeit geteilt werden.

Das Ziel finden – Die Nördliche Krone am Himmel

Machen Sie sich schon jetzt mit der Position des Sternbilds vertraut.

  • Beste Beobachtungszeit: Die Nördliche Krone ist von Mitteleuropa aus am besten im Frühling und Sommer sichtbar. In den Sommermonaten steht sie hoch am Himmel und ist optimal zu beobachten. Gegen Herbst wird die Beobachtung schwieriger, da das Sternbild bereits in der Abenddämmerung am Westhorizont untergeht.
  • Orientierung am Himmel: Das Auffinden ist auch für Anfänger unkompliziert. Suchen Sie die beiden hellsten Sterne des nördlichen Frühlings- und Sommerhimmels: den orange leuchtenden Arktur im Sternbild Bärenhüter (Bootes) und die strahlend bläulich-weiße Wega in der Leier (Lyra). Die Nördliche Krone befindet sich auf der gedachten Linie zwischen diesen beiden Giganten, eingebettet zwischen den markanten Sternbildern Bärenhüter und Herkules.
  • Die Form der Krone: Das Sternbild selbst ist ein kleiner, aber markanter Halbkreis aus sieben Sternen, der an ein Diadem oder eine Krone erinnert. Sein hellster Stern, Alpha Coronae Borealis (auch Alphecca oder Gemma genannt), markiert den Edelstein in der Mitte der Krone.

Die Lokalisierung von T CrB

T CrB selbst ist nicht Teil des Hauptbogens der Krone, sondern befindet sich leicht außerhalb.

  • Präzise Position: Der Stern liegt etwa einen Grad südlich des Sterns Epsilon (ε) Coronae Borealis, dem zweitöstlichsten Stern im Kronenbogen.
  • Aufsuchanleitung:
  1. Identifizieren Sie die Sterne Delta (δ) und Epsilon (ε) CrB im östlichen Teil des Bogens.
  2. Richten Sie ein Fernglas oder den Sucher eines Teleskops auf Epsilon CrB.
  3. T CrB befindet sich in unmittelbarer Nähe südlich dieses Sterns. Eine genauere Methode ist, die gedachte Linie von δ CrB nach ε CrB zu ziehen und diese Distanz bei ε CrB im rechten Winkel nach Süden abzutragen.
  • Visuelle Referenz im Ausbruchsfall: Sobald die Nova explodiert, ist die Suche trivial. Ein heller, neuer Stern wird an der beschriebenen Position aufleuchten, dessen Helligkeit mit der von Alphecca (Magnitude +2.2) konkurrieren oder diese sogar übertreffen wird.

Der Moment des Ausbruchs – Was Sie erwartet

  • Der Anblick: Sie werden einen neuen, hellen Lichtpunkt am Himmel sehen, der zuvor mit bloßem Auge nicht sichtbar war. Er wird wie ein gewöhnlicher, heller Stern aussehen, nicht wie eine neblige Explosion oder ein Komet.
  • Dauer der Sichtbarkeit: Das Ereignis ist extrem flüchtig.
  • Maximum: Die absolute Spitzenhelligkeit wird voraussichtlich nur für wenige Stunden bis zu einem halben Tag anhalten.
  • Bloßes Auge: Die Sichtbarkeit für das bloße Auge wird für einige Tage, maximal eine Woche, erwartet.
  • Fernglas/Teleskop: Mit einem Fernglas kann T CrB noch etwas länger als eine Woche verfolgt werden, bevor ihre Helligkeit wieder unter die Wahrnehmungsgrenze fällt. Der Helligkeitsabfall ist sehr schnell; die sogenannte t3​-Zeit (die Zeit, in der die Helligkeit um 3 Magnituden abfällt) beträgt nur 6 Tage, was bedeutet, dass der Stern bereits nach knapp einer Woche fast wieder unsichtbar für das bloße Auge ist.

Echos aus der Vergangenheit – Die Chronik der Ausbrüche von T CrB

Die Vorhersage der bevorstehenden Nova basiert vollständig auf der Analyse ihrer historischen Ausbrüche. Die Chronik von T CrB ist eine faszinierende Detektivgeschichte, die moderne Astronomie mit alten Aufzeichnungen verbindet.

Die modernen, gut dokumentierten Eruptionen

  • 12. Mai 1866: Der irische Astronom John Birmingham entdeckte den Ausbruch, als T CrB von unter Magnitude +10 auf eine Spitzenhelligkeit von etwa Magnitude +2.0 aufflammte und kurzzeitig zum hellsten Stern des Sternbilds wurde. Analysen deuten auf einen rasanten Anstieg von mehr als einer Magnitude pro Stunde hin.
  • 9. Februar 1946: Der zweite wissenschaftlich beobachtete Ausbruch erreichte eine Helligkeit von Magnitude +3.0. Dieser Ausbruch ist der am besten dokumentierte und liefert dank der umfassenden Lichtkurven von AAVSO-Beobachtern die primäre Datengrundlage für die aktuelle Vorhersage, einschließlich des entscheidenden „Pre-eruption Dip“. Berühmt wurde die Anekdote des amerikanischen Amateurastronomen Leslie C. Peltier, der zwar den verräterischen Helligkeitsabfall bemerkte, den eigentlichen Ausbruch aber aufgrund einer Erkältung verschlief.

Historische Detektivarbeit: Die Spurensuche in alten Chroniken

Die Forschungen von Bradley Schaefer haben plausible Beweise für zwei noch frühere Ausbrüche zutage gefördert, die den 80-Jahres-Zyklus eindrucksvoll untermauern:

  • Dezember 1787: Der englische Geistliche Francis Wollaston katalogisierte in diesem Jahr einen Stern an der exakten Position von T CrB. Die Helligkeit des Sterns muss mindestens Magnitude +7.8 betragen haben, um in sein Verzeichnis aufgenommen zu werden, was stark auf einen Nova-Ausbruch hindeutet.
  • Oktober 1217: Abt Burchard von Ursberg in Deutschland beschrieb in seiner Chronik einen „wunderbaren Stern“ im Sternbild Nördliche Krone, der „mit großem Licht schien“ und „viele Tage“ sichtbar war. Diese Beschreibung passt perfekt auf eine Nova von T CrB und gilt als die früheste bekannte Sichtung.

Diese historischen Daten sind mehr als nur Anekdoten. Sie sind der wissenschaftliche Beweis für die bemerkenswerte Stabilität des Wiederkehrzyklus über viele Jahrhunderte und bilden die fundamentale Rechtfertigung für die intensiven Bemühungen, den nächsten Ausbruch vorherzusagen.

Datum des MaximumsSpitzenhelligkeit (mag)Entdecker/HauptquelleAnmerkungen
Oktober 1217∼2−3 (geschätzt)Abt Burchard von UrsbergHistorische Chronik eines “wunderbaren Sterns”
Dezember 1787<7.8Rev. Francis WollastonAstrometrische Katalogisierung, die einen Ausbruch impliziert
12. Mai 1866∼2.0John BirminghamErste teleskopisch bestätigte und gemessene Eruption
9. Februar 1946∼3.0AAVSO-BeobachterBester dokumentierter Ausbruch; Referenz für aktuelle Prognose

Fazit – Das Warten auf das große Leuchten und die Rolle der Amateurastronomie

T Coronae Borealis bleibt ein Objekt intensivster Beobachtung und gespannter Erwartung. Die anfängliche Zuversicht, die durch die Entdeckung des “Pre-eruption Dip” und die daraus resultierende Prognose für 2024 genährt wurde, ist einer Phase der wissenschaftlichen Neubewertung gewichen. Die Tatsache, dass der Stern nicht exakt dem Skript von 1946 folgt, ist kein Scheitern der Wissenschaft, sondern vielmehr ein Triumph der kontinuierlichen Beobachtung. Es zeigt, dass selbst scheinbar regelmäßige Zyklen komplexe Variationen aufweisen, die das Ereignis noch unvorhersehbarer und damit spannender machen.

In diesem Prozess spielt die Amateurastronomie eine entscheidende und unverzichtbare Rolle. Die schiere Menge an photometrischen Daten, die von engagierten Hobby-Astronomen weltweit gesammelt und über Netzwerke wie die AAVSO geteilt wird, ist für die professionelle Forschung von unschätzbarem Wert. Es sind genau diese Daten, die die subtilen Abweichungen vom 1946er-Modell überhaupt erst mit dieser Deutlichkeit aufgedeckt haben. Der Amateurastronom ist hier nicht nur ein passiver Zuschauer, sondern ein aktiver Datensammler in einem globalen wissenschaftlichen Experiment.

Der Aufruf an jeden Himmelsbeobachter ist daher klar: Bereiten Sie sich vor, lernen Sie, das Sternbild zu finden, und werden Sie Teil der weltweiten Wache. Die Nova von T CrB bietet die seltene Gelegenheit, Wissenschaft im Entstehen zu erleben und potenziell Zeuge eines der flüchtigsten und spektakulärsten Himmelsereignisse unserer Zeit zu werden. Das Warten auf das große Leuchten geht weiter.

KI-gestützt. Menschlich veredelt.

Martin Käßler ist ein erfahrener Tech-Experte im Bereich AI, Technologie, Energie & Space mit über 15 Jahren Branchenerfahrung. Seine Artikel verbinden fundiertes Fachwissen mit modernster KI-gestützter Recherche- und Produktion. Jeder Beitrag wird von ihm persönlich kuratiert, faktengeprüft und redaktionell verfeinert, um höchste inhaltliche Qualität und maximalen Mehrwert zu garantieren.

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