
Hohe Autarkie möglich: So viel Solarstrom kann Ihre Wärmepumpe nutzen
In Deutschland ist es möglich, einen erheblichen Anteil des für eine Wärmepumpe benötigten Stroms durch eine eigene Photovoltaikanlage zu decken. Im Jahresdurchschnitt können ohne zusätzliche Maßnahmen etwa 25 bis 30 Prozent des Wärmepumpenstroms direkt von der PV-Anlage kommen. Durch den Einsatz intelligenter Steuerung und eines Stromspeichers lässt sich dieser Anteil jedoch auf 50 bis 70 Prozent, in optimierten Systemen sogar noch weiter steigern.
Der Grad der Eigenversorgung hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Größe der PV-Anlage und der Wärmepumpe, dem individuellen Stromverbrauch sowie dem Heiz- und Warmwasserbedarf. Eine entscheidende Rolle spielt die zeitliche Übereinstimmung von Stromerzeugung und -verbrauch.
Die Herausforderung der Gleichzeitigkeit
Die größte Herausforderung bei der Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe ist die sogenannte Gleichzeitigkeit. Eine PV-Anlage erzeugt den meisten Strom zur Mittagszeit und in den Sommermonaten. Der höchste Energiebedarf für die Heizung besteht jedoch typischerweise in den Morgen- und Abendstunden sowie im Winter.
- Ohne Optimierung: Ohne gezielte Steuerung würde ein Großteil des Solarstroms ins Netz eingespeist, während die Wärmepumpe zu anderen Zeiten teuren Netzstrom beziehen müsste. Der direkte Eigenverbrauchsanteil liegt hier oft nur bei 25 bis 30 Prozent.
Wege zu mehr Unabhängigkeit: So steigern Sie Ihren Eigenverbrauch
Um den Anteil des selbst erzeugten Solarstroms für die Wärmepumpe zu maximieren, gibt es verschiedene effektive Ansätze, die oft kombiniert werden:
1. Intelligente Steuerung (Smart-Grid-Ready)
Moderne Wärmepumpen verfügen häufig über eine “Smart-Grid-Ready” (SG-Ready)-Schnittstelle. Diese ermöglicht die Kommunikation mit einem Energiemanagementsystem. Erkennt das System einen Überschuss an Solarstrom, kann es der Wärmepumpe signalisieren, den Betrieb hochzufahren.
- Verschiebung der Betriebszeiten: Die Wärmepumpe kann so programmiert werden, dass sie vorrangig dann läuft, wenn die Sonne scheint.
- Thermische Speicherung: Der überschüssige Solarstrom wird genutzt, um den Warmwasserspeicher oder einen Pufferspeicher für die Heizung über das eigentliche Sollmaß hinaus aufzuladen. Die so gespeicherte Wärme kann dann später, beispielsweise am Abend, genutzt werden, ohne dass die Wärmepumpe mit Netzstrom laufen muss.
2. Batteriespeicher
Ein Batteriespeicher speichert den tagsüber nicht direkt verbrauchten Solarstrom. Dieser kann dann in den Abend- und Nachtstunden für den Betrieb der Wärmepumpe und anderer Haushaltsgeräte genutzt werden.
- Deutliche Erhöhung der Autarkie: Mit einem ausreichend dimensionierten Batteriespeicher kann der Eigenverbrauchsanteil auf 50 bis 70 Prozent und mehr gesteigert werden.
3. Passende Dimensionierung von PV-Anlage und Wärmepumpe
Eine sorgfältige Planung ist entscheidend. Die PV-Anlage sollte so ausgelegt sein, dass sie den Jahresstrombedarf des Haushalts und der Wärmepumpe möglichst gut abdeckt. Eine Überdimensionierung der PV-Anlage kann sinnvoll sein, um auch in den Übergangsmonaten und bei bewölktem Himmel ausreichend Strom für die Wärmepumpe zur Verfügung zu haben.
Wirtschaftlichkeit und Umweltvorteile
Die Kombination einer Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe ist nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom senkt die Stromrechnung, da der Bezug von teurem Netzstrom vermieden wird. Angesichts steigender Strompreise amortisiert sich die Investition in PV-Anlage und gegebenenfalls einen Speicher zunehmend schneller. Zudem leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Energiewende und reduzieren Ihren CO2-Fußabdruck erheblich.
Hier geht’s zum Energiekostenrechner für Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaik
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